Archiv für den Autor: Manuela Linder

Alter Hund – na und?

Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten bei Altersbeschwerden

Ein Hund mit 8 Jahren wird als alter Hund angesehen, denn immerhin entspricht das – je nach Rasse – einem menschlichen Lebensalter von etwa 63 Jahren.

Bildergebnis für alter hund

Doch die erfolgreiche Behandlung von schweren Krankheiten in der Veterinärmedizin und die Fortschritte auf dem Gebiet der Chirurgie verlängern das Lebensalter unserer Haustiere beträchtlich. Auch prophylaktische Maßnahmen bezüglich der Tierhaltung haben einen wesentlichen Anteil. Dadurch werden wir Tierärzte immer häufiger mit den Problemen der Geriatrie konfrontiert.

Unserem treuen Begleiter auf vier Pfoten kann auch im Alter mehr Lebensqualität gegeben werden. Aber wann handelt es sich nicht um ein altersbedingtes “Wehwehchen”, sondern um erste Alarmzeichen?

Ernährung

Ähnlich wie beim Menschen sollte bei der Ermnährung älterer Hunde und Katzen auch auf die altersphysiologische Veränderungen bzw. altersbedingten Organerkrankungen eingegangen Bildergebnis für hund frisstwerden. Spezielle Ansprüche sowohl an die Zusammensetzung des Futters als auch an die Fütterungstechnik ergeben sich im Alter vor allem aus einem Rückgang der Leistungsfähigkeit einzelner Organe.

Das Futter sollte dann mit Balaststoffen angereichert werden. Es muss berücksichtigt werden, dass aufgrund des reduzierten Energiebedarfs der relative Bedarf an Protein ansteigt. Kalzium und Phosphor sollten gemäßigt zugeführt werden. Vitamine sollten ausreichend und regelmäßig gegeben werden, da die Speicherkapazität der Organe im Alter reduziert ist.

Zahnkontrolle

Normalerweise bemerkt jeder Tierhalter schnell, wenn sein Haustier gierig vor dem Futternapf steht, aber beim ersten bissen aufschreit oder gar nichts mehr fressen möchte. Natürlich können bei Fressunlust auch andere systemische Krankheiten die Ursache sein, aber gerade bei älteren Tieren wird oft die Zahnhygiene vernachlässigt. Und wenn die Tiere penetrant aus dem Maul riechen, können Zahnstein, Karies, aber auch paradontale Auflösungserscheinungen mit massiven eitrigen Entzündungen – besonders der mehrwurzeligen Backenzähne – die Ursache sein. Chronische eitrige Parodontitis hat durch massive Verschleppung der Keime über die Blutbahn auch Auswirkungen auf andere Organsysteme, insbesondere Herz und Kreislauf. Es empfiehlt sich daher ein- bis zweimal jährlich eine Zahnkontrolle.Bildergebnis für hund

Bei ernsten Zahnproblemen sollte eine gründliche Sanierung unter Vollnarkose erfolgen. Auch für alte Tiere mit Herzproblemen gibt es spezielle “sanfte” Narkosen. Doch grundsätzlich gilt: Vor jeder Narkose muss das Tier gründlich durchgecheckt und eine individuelle Lösung gesucht werden.

Augenkontrolle

Sobald der Tierbesitzer beobachtet, dass sein Vierbeiner immer schlechter sehen kann, sollte er es nicht als altersbedingt abtun, sondern vom Tierarzt untersuchen lassen. Denn in manchen Fällen kann dem Tier vielleicht geholfen werden, die Schmerzen genommen oder der Prozess einer Erblindung verlangsamt werden.

Gynäkologische Untersuchung

Häufig sind Veränderungen im Gesäuge oder Ausfluss aus der Vulva erste Anzeichen von gynäkologischen Erkrankungen bei der Hündin. Knoten, die im Durchmesser größer sind als 0,5 cm, bilden sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurück. 26 % der nicht kastrierten oder nach der Läufigkeit kastrierten Hündinnen entwickeln im Laufe ihres Lebens Gesäugetumoren, vor allem im Alter zwischen 8 und 12 Jahren. Ca. 60 % der Tumore sind bösartig

Bildergebnis für hundDie Kastration vor der ersten Läufigkeit der Hündin senkt das Mamma-Tumor-Risiko von 26 auf 0,05 %; der Eingriff zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit senkt das Risiko auf 8 %. Demnach ist die frühzeitige Kastration eine effektive Prophylaxe der häufigsten Tumorerkrankungen bei der Hündin. Regelmäßige Läufigkeitsunterdrückung erhöht dagegen das Tumorrisiko.

Der Tierbesitzer sollte in gleichmäßigen Zeitabständen das Gesäuge seiner Hündin abtasten. Sind Veränderungen da, sollte man nicht zögern, diese schnellstens entfernen zu lassen, da dies, falls noch keine Lymphknotenmetastasen oder Gefäßeinbrüche vorliegen, die Überlebenszeit deutlich verlängert oder das Tier sogar geheilt werden kann.

Scheinträchtigkeit

Auch Scheinträchtigkeit im Alter sollte behandelt werden, denn auch wenn es vielleicht dem einen oder anderen als “niedlich” erscheint, wenn seine Hündin ein Nest baut und ihr Spielzeug darin versteckt, hat das meist den Effekt, dass sich das Gesäuge anbildet und schwere Gesäugeentzündungen nach sich zieht.Bildergebnis für hund im korb

Bei Ausfluss aus der Vulva sollte mit dem Gang zum Tierarzt nicht gezögert werden, vor allem dann nicht, wenn er eitrig ist. Meist handelt es sich um Scheiden- oder Gebärmutterentzündungen, die unbedingt einer Behandlung bedürfen. Eine unmittelbare Gefähr für die Hündin kann im Verlauf dieser Krankheit durch Sepsis ( Blutvergiftung ) und Kreislaufschock entstehen. Aufgrund der hohen Rezidivgefahr der Pyometra ( Gebärmutterentzündung) ist bei der älteren Hündin die Ovariohysterektomie ( Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter ) die Therapie der Wahl.

Anal- / Perianalbereich

Anal- bzw. Perianalerkrankungen bereiten gerade älteren Hunden häufige Probleme. Die Anzeichen sind vielfältig. Vom Besitzer werden oft Durchfall, Verstopfung, frisches Blut im Kot oder der Analregion, Pressen und Schmerzhaftigkeit beim Kotabsatz, Im-Kreis-Drehen, Lecken oder Beißen der Analregion, Schwellung und Entzündung gesehen. Es kann sich um Analbeutelerkrankungen, Perianalfisteln, Hernien oder sogar Analtumoren handeln, die dringend einer Behandlung bedürfen.

Bewegungsapparat

Bildergebnis für dog jumpingAb dem 40. Lebensjahr weisen die meisten Menschen arthrotische Veränderungen unterschiedlichen Grades im Hüft- bzw. Kniegelenk auf. Beim Tier überwiegen die nichtentzündlichen, meist degenerativen Gelenkserkrankungen, die Arthrosen. Lahmheit ist das auffälligste Symptom einer schmerzhaften Arthrose. Im Gespräch mit dem Tierbesitzer stellt sich häufig die Frage, wie sehr sein Tier wohl Schmerz empfindet. Hunde verhalten sich meist ruhig und jammern nicht. Deshalb sollte man bei einer länger andauernden Lahmheit und Aufstehbeschwerden auch an chronische Veränderungen des Skelettsystems denken.

Weniger eindrückliche Anzeichen für Schmerzen sind allgemeine Bewegungsunlust, verminderte Spielfreude, Verweigerung, Treppen zu laufen oder auf höhere Gegenstände zu springen. Bei Erkrankungen der Beckengliedmaßen hoppeln Hunde mitunter die Hasen.

In allen Fällen der Erkrankungen des Bewegungssystems ist eine tierärztliche Abklärung dringend erforderlich. Dazu ist es notwendig, mittels eingehender radiologischer und eventuell auch sonografischer Unterschung das Ausmaß und die Lokalität der Erkrankung festzustellen. Oft kann auch ohne chirurgische Maßnahmen zumindest eine Linderung der Schmerzen, ein Anhalten des degenerativen Prozesses und ein erträgliches Leben möglich gemacht werden.

Herz und Kreislauf

In der täglichen Praxis fallen dem Tierarzt immer wieder Patienten durch ein Herzgeräusch auf. Häufig berichten auch die Tierbesitzer von einem Röcheln des Hundes oder von Hustenanfällen meist nach dem Schlafen. Neben Asthma und eventuell Verschlucken durch gieriges Fressen muss man fast immer an ein ermüdetes, in der Leistung reduziertes Herz ( Cardiomyopathie ) mit Bildergebnis für hund herzFlüssigkeitsansammlung in der Lunge denken. Es empfiehlt sich dringend die Abklärung dieser Symptome, da diese Befunde einerseits für weitere geplante Untersuchungsmaßnahmen ( Operationen, Narkose ) wichtig sind und andererseits eine Früherkennung und damit Behandlung die Progression einer Herzerkrankung verzögern kann. So sollte regelmäßig beim älteren Tier der Blutdruck gemessen und das Herz-Kreislauf-System überprüft werden. Ein intakter Kreislauf lässt auch andere Krankheiten schlechter greifen. Auch ein herzkrankes Tier kann mittels der richtig eingestellten Medikamente noch eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität erhalten.

Krebs

Krebs ist eine häufige Erkrankung beim älteren Tier. Da die Lebenserwartung bei Hunden und Katzen gestiegen ist, ist auch die Häufigkeit, mit der Krebs diagnostiziert wird, gestiegen. Das Alter an und für sich ist kein Grund, einem Patienten keine Therapie zukommen zu lassen. Allerdings muss der Aufwand und damit der mögliche Stress für das Tier sowie die zu erwartenden Nebenwirkungen in Relation zur voraussichtlichen Lebenserwartung gesetzt werden.

Bei einem jungen Tier kann eine aggressive Therapie in Kauf genommen werden, wenn Aussicht auf Heilung besteht. Beim älteren Tier ist sorgfältig abzuwägen, ob ihm durch eine Therapie ein möglichst langer beschwerdefreier Lebensabend verbleibt oder ob man ihm einen langen Leidensweg ersparen sollte.

In allen Fällen ist es immer wichtig, vor einer Therapie eine Diagnose zu stellen, das heißt, es müssen die Art des Krebses, die Bestimmung des Krebsstadiums udn alle anderen Organfunktionen überprüft werden. Erst dann kann, nach ausführlichem Gespräch mit dem Besitzer, die Art der Therapie, sei es Chirurgie, Strahlen- oder Chemotherapie, bestimmt werden.

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Zusammenfassend kann man sagen, dass eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung oft hilft, ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und somit zu behandeln. Nebst der einmaligen jährlichen Impfung, die auch beim alten Tier erfolgen sollte, da das Immunsystem herabgesetzt ist, muss das Tier viermal im Jahr entwurmt werden und mindestens einmal im jahr einer ausführlichen Untersuchung mit Blutanalyse und Blutdruckmessung unterzogen werden. Auffälligkeiten sollten immer unverzüglich dem Tierarzt mitgeteilt werden.

 

Was tun, wenn´s juckt?

Welcher Tierhalter hat es nicht schon hin und wieder bei seinem Tier beobachtet:Bildergebnis für juckender Hund Der Hund hält mitten in seiner Bewegung inne und kratzt sich. Die Katze schreckt aus ihrem Schlaf auf und kratzt sich.

Wenn das nur ab und zu passiert, muss man sich noch keine allzu großen Gedanken machen, denn schließlich kratzten wir uns ja auch mal, wenn´s juckt. Aber wenn das Tier wiederholt dabei zu beobachten ist, wie es sich kratzt, vielleicht sogar schleckt oder beißt, an manchen Stellen schon die Haare fehlen oder Hautveränderungen wie Rötungen, Schuppen oder Pusteln zu sehen sind, dann muss ein Tierarzt aufgesucht werden.

Denn ein krankhafter Juckreiz ist für das Tier äußerst unangenehm und lästig. Eine oft ganz harmlose Hautveränderung eskalliert oft unbehandelt zu ernsthaften Hauterkrankungen – ganz abgesehen davon, dass einige Hauterkrankungen auch für den Menschen ansteckend sind.

Welche Ursachen gibt es aber für diese juckenden Hautprobleme?

Herbstgrasmilben

Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) leben im Erdboden und vermehren sich Bildergebnis für juckender Hundexplosionsartig im Spätsommer und Herbst, das heißt gerade jetzt ist Hochsaison für diese Milbenart. Nur die orangerot gefärbten Larven befallen das Tier und bleiben dort einige Stunden zur Nahrungsaufnahme. Sie saugen kein Blut, sondern ritzen die obere Hautschicht an, ernähren sich von Hautgewebe und verursachen trockene Krüstchen und einen erheblichen Juckreiz. Bevorzugte Stellen sind: zwischen den Zehen, Ellenbeugen, Achseln, Ohrfalte, Ohrrand, Bauch und Innenschenkelflächen. Dort kann man diese orangefarbenen Larven mit bloßem Auge erkennen.

Herbstgrasmilben befallen auch den Menschen und verursachen einen oft sehr stark juckenden Hautausschlag. Sie werden allerdings nur ganz selten durch Haustiere übertragen, meistens eher durch direkten Kontakt. Herbstgrasmilben können durch eine ganze Anzahl von Medikamenten wirksam behandelt werden.

Ohrmilben

Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind kleine Parasiten, die in die Ohren und in die Haut von Katzen und Hunden eindringen und sich dort vermehren.

Bildergebnis für juckender HundDie Ohrmilben ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen und Körperflüssigkeiten. Sie fühlen sich besonders im dunklen, feuchten Gehörgang sehr wohl. Hier sind sie Ursache für starke Entzündungssymptome, die sich duch ein Sekret zeigen, das so ähnlich wie Kaffeesatz aussieht. Vom Ohr aus können sie sich in seltenen Fällen auf andere Körperregionen ausbreiten und auch hier einen stark juckenden Hautausschlag bewirken. Diese Milben sind hochgradig ansteckend. Sie werden durch die mikroskopische Untersuchung von Ohrsekret nachgewiesen und müssen nach gründlicher Ohrreinigung durch entsprechende Mittel abgetötet werden.

Sarkoptestmilben und Cheyletiella-Milben

Beides sind Milbenarten, die hochansteckend sind, ihren ganzen Lebenszyklus am Tier verbringen und durch Kontakt von Hund zu Hund oder vom Fuchs übertragen werden.

Sarkoptesräude zählt zu den Hauterkrankungen, die mit stärkstem Juckreiz verbunden sind. Obwohl die Milben sich am gesamten Körper aufhalten, leben sie besonders gern im Gesicht, an Ohren, Bauch, Brust und Beinen.

Werden die Tiere nicht behandelt, verlieren sie Fell, die Haut wird hyperpigmentiert und verdickt, es kommt zu sekundären bakteriellen Infektionen. Durch die vom Juckreiz verursachte Ruhelosigkeit, kommt es häufig zu Gewichtsverlust und Wesensveränderungen, meist Aggressivität.

Bildergebnis für hund juckt sichBei Befall mit Cheyletiella-Milben kommt es neben dem Juckreiz zu starker Schuppenbildung im Bereich von Rücken und Schultern, deren Stärke von Tier zu Tier variiert.

Beide Milbenarten können den Menschen durch direkten Kontakt mit dem Tier befallen, jedoch sind nicht alle Menschen empfänglich. Man geht von einer statistischen Ansteckungsrate von ca. 25 bis 35 % aus, wobei besonders Kinder betroffen sind. Die Milben verursachen beim Menschen je nach individuellen “Schmusegewohnheiten” mit dem Tier besonders im Bereich von Armen, Hals und Oberkörper stark juckende Pappeln, die sich durch Aufkratzen sekundär infizieren können. In der Regel entwickeln sich die Milben am Menschen nicht wie beim Tier weiter, sondern sterben binnen einiger Tage ab. Bleibt die Ansteckungsquelle aber weiter bestehen, kommt es immer wieder zur Neuansteckung.

Glücklicherweise gibt es sehr gute Heilungsaussichten und eine Vielzahl von Medikamenten, die gute Wirkung gegen die Milben haben. Die meisten Medikamente müssen mehrfach angewandt werden, um die erwachsenen Milben wie auch alle Entwicklungsstadien abzutöten.

Katzenräude

Notoedres cati ist eine kleine Milbe, die die Haut von Katzen befallen kann. Sie verursacht eine stark juckende und häufig krustige Hauterkrankung. Es sind meist Ohren, Gesicht und Hals Bildergebnis für katzebefallen. Die Milben werden sehr schnell auf andere Katzen, manchmal auch auf andere Haustiere und selten auch auf den Menschen übertragen. Die Notoedres-Milben können durch mikroskopische Untersuchungen von Hautgeschabseln nachgewiesen werden und mit antiparasitär wirksamen Medikamenten abgetötet werden.

Demodikose

Demodikose ist eine Erkrankung mit Demodex-Milben. In kleiner Anzahl ist die Demodex-Milbe normaler Bewohner der Hautoberfläche und verursacht keine Probleme. Vermehren sich diese Milben jedoch, können sie eine sehr schwere Hauterkrankung hervorrufen. Befallene Hunde leiden unter Haarausfall, schmerzhafter oder juckender Haut und bakteriellen Hautinfektionen.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist ein normal funktionierendes Immunsystem Voraussetzung dafür, die Anzahl der Milben gering zu halten. Mit anderen Worten, wenn wir Demodikose diagnostizieren, kann dies durch ein gestörtes Immunsystem bedingt sein.

Nur etwa zehn Prozent der Tiere entwickeln eine generalisierte Form dieser Erkrankung, die medikamentös behandelt werden muss. Da diese Form vererblich ist, sollte man befallene Tiere kastrieren, beziehungsweise sterilisieren. Demodikose ist aber nicht übertragbar, weder auf Menschen noch auf Tiere.

Flöhe

Flohstiche in Form juckender Pappeln sind den meisten Menschen ein Begriff. Weltweit sind 2.000 Flohspezies bekannt, wobei fünf bei Hund und Katze von Bedeutung sind: Katzenfloh, Hundefloh, Geflügelfloh, Igelfloh, Menschenfloh.Bildergebnis für floh

Sie sind wenig wirtsspezifisch, das heißt, sie können auch auf alle Säugetiere und den Menschen übertragen werden.

Wichtig zu wissen ist, dass sich etwa nur zehn Prozent der Föhe am Tier aufhalten und 90 Prozent in der Umgebung, das heißt also im Bereich von Schlaf- und Ruheplätzen des Tiers. Hungrige Flöhe springen den nächsten greifbaren Wirt ( Tier, Mensch ) an ( sie springen übrigens bis zu 70 cm hoch ), um eine Blutmahlzeit einzunehmen. Flöhe kann man meist direkt oder durch das Auffinden von schwarzem Flohkot nachweisen. Flöhe verursachen Juckreiz, ihre Bisse juckende Pappeln. Kommt allerdings noch eine Flohallergie des Tieres dazu, manifestiert sich eine stark juckende Flohallergie-Dermatitis.

Tiere mit dieser Erkrankung reagieren allergisch auf Flohspeichel, der beim Biss in die Blutbahn gelangt und allergische Reaktionen auslöst. Während Hunde und Katzen normalerweise mit einer geringen Anzahl von Flohbissen pro Tag fertig werden, tolerieren flohallergische Haustiere keinen einzigen Flohbiss.

Typisch für sie sind sehr starker Juckreiz, pasusenloses Putzen und Kratzen. Bei Hunden kommt es Bildergebnis für juckender Hundzu Haarlosigkeit, Hautverdickung und Rötungen im Bereich des Rückens, Bauches und Schwanzansatzes. Katzen lecken sich selbst die Haare weg und es entwickeln sich oft kleine bräunliche Krusten.

Die Behandlung besteht nicht nur in der Eliminierung der Flöhe am Tier, sondern vorallem in der Umgebung und in der Unterbrechung des Vermehrungszyklus des Flohs.

Hautpilz ( Dermatophyten )

Hautpilze wie Microsporum canis und Trychophyton mentagrophytes befallen ausschließlich Haare, Krallen und die oberste Hautschicht. Hauptsächliche Symptome sind abgebrochene stoppelige Haare, oft kreisförmige haarlose Stellen, die sich zentrifugal ausbreiten und Juckreiz verursachen.

Hautpilz ist hoch ansteckend für alle Haustiere und breitet sich realtiv schnell über den ganzen Körper aus. Hauptüberträger sind Katzen und Kleinsäuger wie Kaninchen oder Meerschweinchen.

Die Übertragung auf den menschen ist sowohl durch direkten Kontakt als auch indirekt möglich. Die Pappeln mit kreisförmigem Rand bleiben ohne Behandlung über Tage oder Wochen bestehen und breiten sich aus.

Eine intensive Behandlung des Tieres unter Mitbehandlung des Tierhalters und der Umgebung sollte bei Pilzbefall über mehrere Wochen erfolgen, da Sporen bekanntlich gleich über mehrere Jahre in der Umgebung infektiös sein können.

Bildergebnis für juckender HundGrundsätzlichen ist bei allen juckenden Hauterkrankungen bei Einsatz von kortisonhalten Mitteln Vorsicht geboten. Diese nehmen zwar schnell den Juckreiz und lindern aufs erste die Symptome, aber die Ursache wird damit nicht bekämpft. Im Gegenteil: Das Immunsystem wird geschwächt und nach einer anfänglich geglaubten Besserung verschlechtert sich bisweilen der Zustand des Patienten.

 

Welpen, richtig gefüttert

Wie mit der richtigen Ernährung Skelettschäden bei Hunden vermieden werden können

Viele Hundebesitzer machen sich anfänglich große Gedanken über die Ernährung ihres Bildergebnis für Welpenvierbeinigen Freundes. Doch die meisten sind sich nicht der Problematik der Skelettschäden und des möglichen Zusammenhangs mit der Fütterung bewusst.

Während des Wachstums stellt der Hund besondere Ansprüche an seine Ernährung. Wenn man bedenkt, welche Leistung erbracht wird, wenn ein Welpe mit einer großen Rasse nur etwa 14 Monate benötigt, um seine Körpermasse von rund 60 Kilo aufzubauen. Zum Vergleich: Ein Mensch benötigt dafür ungefähr 15 Jahre.

Deshalb wirkt sich eine unausgewogene Fütterung während der Wachstumsphase besonders schnell negativ aus, insbesondere auf den Ausbau der Muskulatur und des gesamten Skelett- und Bewegungsapparats.

Die häufigsten Fehler in der Fütterung sind:

1. Überversorgung mit Energie

Übermäßiges Gewicht hängt zusammen mit verminderer Lebenserwartung. Und doch sind in Europa über 35 Prozent aller Hunde übergewichtig. Grund hierfür ist die landläufige Meinung, dass man Welpen nicht überfüttern könne und ihnen deshalb uneingeschränkt Futter zur Verfügung stellt. Sie fressen also sooft und soviel sie wollen. Auch wird sich oft an die auf Verpackungen empfohlenen Tagesmengen gehalten, wobei aber zusätzliche Leckerbissen oder Belohnungen nicht mit gerechnet werden.

Bildergebnis für WelpenDas Problem der Energieüberversorgung bleibt aber bei Welpen und Junghunden häufiger unerkannt, da diese in der Wachstumsphase nciht verfetten, sondern übermäßig schnell wachsen. Und gerade dieses zu schnelle Wachstum beansprucht die noch weichen Knochen durch hohes Gewicht und stärkeren Muskelzug übermäßig.

Diese Tiere werden oft schon zu Beginn einer Erkrankung bewegungsunlustiger oder lahmen geringgradig. Später können daraus ernsthafte Skelettschäden, Herzerkrankungen und Störungen der Magen-Darmfunktion resultieren.

2. Kalziumüberversorgung

Der Organismus des Hundes benötigt bis ins fortgeschrittene Alter regelmäßig Kalzium. Von besonderer Bedeutung ist das Mineral für den Aufbau und Stoffwechsel des Skeletts. Viele Besitzer wissen das, und um einen befürchteten Mangel zu vermeiden, werden nach dem Motto “viel hilft viel” konzentrierte Mineralfuttermittel überdosiert. Doch Welpen können sich nicht wie erwachsene Hunde gegen eine Überversorgung durch eine Regulierung über den Darm schützen und so kann es zu erheblichen Störungen im Knochenwachstum kommen, wie etwa der Ausbildung unregelmäßiger Wachstumsfugen, starker Kalkeinlagerung, die das Längenwachstum einschränkt oder sogar zur Verzögerung der Reifung der Hüftgelenke was bei übermäßiger Belastung zur Deformierung und Hüftgelenksdysplasie führen kann.

Doch nicht nur übermäßige Kalziumzufuhr, sondern auch Verschiebung im Kalzium-Phosphor-Verhältnis, das 1:1 bis 2:1 sein sollte, führen zu Veränderungen am Knochen und zu einer veränderten Verfügbarkeit anderer Spurenelemente wie etwa Zink und Kupfer und weiterer Vitamine.

3. Kalziumunterversorgung

Mangelerscheinungen an Kalzium führen beim Hund zu mehr oder weniger ausgeprägten Symotomen wie Muskelschwäche, Krampfneigung, Störung der Reizleitung des Herzens oder unzureichender Blutgerinnung.

Dazu kommt es vorallem bei Verfütterung von Hausmannskost, die nicht entsprechend ergänzt wird. Bildergebnis für WelpenIn Unkenntnis über die Zusammensetzung von Futtermitteln und den hohen Bedarf der Welpen großer Rassen, werden oft “freihändig” Rationen aus Möhren, Fleisch und Hafelflocken kombiniert. Doch wer kann schon sagen, ob der Bedarf an allem Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen damit gedeckt ist?

Um eine Exakte Rationsberechnung mit der Auswahl der passenden Anteile und der passenden Mineralergänzungen kommt man nicht herum.

Vorbeugung

Die Vorbeugung von ernährungsbedingten Erkrankungen beginnt in der dritten bis vierten Lebenswoche der Welpen, denn schon da sollte man mit der Zufütterung beginnen.

Die Ansprüche an Verdaulichkeit und biologische Wetigkeit sind in den ersten Lebenswochen sehr hoch, Man sollte in kleinen Portionen mehrmals am Tag füttern und langsam auf eine dreimalige Fütterung umstellen. Im Alter von vier bis fünf Monaten kann dann zu einer zweimaligen Fütterung übergegangen werden.

Eine künstliche Welpenaufzucht ist notwendig, wennd ie Hündin nciht säugen kann, Die ist sehr arbeitsaufwändig und die Verträglichkeit von Ersatzpräparaten begrenzt. Keinsfalls sollte Kuhmilch verwendet werden, denn sie ist mit 5 Prozent Laktose und 4 Prozent Fett im Vergleich zu Hundemilch ( 3,3 Prozent Laktose, 9,5 Prozent Fett ) nicht geeignet und führt zu schweren Durchfällen.

Erste Grundregel sollte sein, den Hund abwechslungsreich zu ernähren, denn Fleischfresser in freier Wildbahn verzehren ihre Beutetiere fast vollständig und nehmen damit auch ihre Organe, Magen-Darm-Inhalt, Knochen und Haut auf, und somit also auch schwer verdauliche, pflanzliche Ballaststoffe.

Es sollte also nicht nur Fertigfutter gegeben werden, sondern auch Selbstgekochtes.

Bildergebnis für Welpe beim fressenEs wäre aber auch eine reine Fleischfütterung falsch, denn der niedrige Kalzium- und hohe Phosphorgehalt führen zu einer Verminderung der Knochendichte.

Mit Herz, Leber, Niere, Pansen, Muskelfleisch und Haferflocken, angereichert mit einer exakten Kalziumerzänzung kann man beim Welpen nichts falsch machen. Ab dem 2. Lebensmonat können Reis, Nudeln, Gemüse und Geflügel dazugegeben werden. Auch Obst, Yoghurt, Quark und Hüttenkäse sind gut verträglich.

Gewichtskontrolle

Für Welpen und Junghunde sollte eine individuelle Wachstumskurve erstellt und die Gewichtsentwicklung regelmäßig mit den Empfehlungen verglichen werden. Jetzt kann man das Gewicht noch leicht regulieren, mit zunehmendem Alter ist das oft nur noch schwer zu beeinflussen.

Korrekte Fütterung

Wenn die Vermutung besteht, dass die Fütterung fehlerhaft sein könnte oder bereits Störungen der Skelettentwicklung vorliegen, sollte eine Rationsberechung und nötigenfalls Korrektur erfolgen. Ohen eine tatsächliche Überprüfung der Ration können Ratschläge zur Fütterung fatale Folgen haben.

Bildergebnis für Welpen

Weihnachtsbaby

Hallo Ihr Lieben,

vermutlich wurde ich Anfang November  in einem Stall geboren. Meine Mama wollte mich in ein neues Nest bringen und ließ mich, warum auch immer, zwischen Radweg und Acker liegen. Es regnete, war bitter kalt…ich hatte mächtig Angst. Plötzlich sah ich einen Lichtkegel. Ich piepste kleinlaut, das „Licht“ ging an mir vorbei, es wurde wieder finster. Nach einiger Zeit kam das Licht wieder auf mich zu, nun begann ich jämmerlich um mein Leben zu schreien. Und ich hatte Glück. Die Spaziergängerin mit Ihren beiden Hunden konnte an mir nicht mehr vorbei. Sie holte mich, total durchnässt, schmutzig, vor Angst und Kälte zitternd  aus dem Feld, packte mich unter Ihre Jacke und nahm mich mit nach Hause. Ich wurde warm gebadet, trocken gefönt, bekam ein eigenes Nestchen….. Naja, der Fencheltee mit Traubenzucker war nicht wirklich lecker. Da bei der Frau schon drei Katzen und zwei Hunde ein Zuhause gefunden haben, wollte sie mich am nächsten Tag ins Tierheim geben. Außerdem wurde ich von der restlichen „ Bande“ erst einmal nur angeknurrt oder angefaucht -  bekam doch nun ich Frauchens ganze Aufmerksamkeit.

Da meine Augen entzündet waren und ich zu niesen begann,  brachte es mein neues Frauchen nicht fertig, mich als Eines von Vielen im Tierheim abzugeben. Ich wurde am nächsten Tag einer Tierärztin vorgestellt. Frauchen bekam  Augensalbe und jede Menge Tipps, ich war geschätzt ja erst drei Wochen alt. So kam es, dass ich in einem warmen Zuhause aufwachsen durfte. Da ich sehr vereinnahmend bin, habe ich schnell meinen Platz in der „Tierbande“ gefunden. Gut, der alte Kater Charly meidet mich. Aber Katze Sooky übernimmt meine Erziehung, wenn auch streng und konsequent und Katerchen Timmy ist wie ein großer Bruder. Wir können pausenlos durch die Wohnung toben oder miteinander spielen. Die kleine Hündin ärgere ich nur all zu gerne. Springe ich sie an, zieht sie ihren Schwanz ein und rennt schnell weg. Dann nichts wie hinter her. Schade, dass Frauchen immer so schnell zur Stelle ist und mich schimpfend in mein Nestchen setzt. Die etwas größere Hündin ist selbst in einem rumänischen Tierheim aufgewachsen und kennt scheinbar das Gefühl, keine Mama mehr zu haben. Wenn ich mich mal schreiend gegen Versorgungsmaßnahmen von Frauchen oder gegen eine zu feste Umklammerung von Timmy wehre, ist sie sofort zur Stelle und eilt mir zur Hilfe. Kaum versehen, habe ich sie als Ersatzmama adoptiert.  Sie lässt mich sogar an sich gekuschelt schlafen oder an ihren Zitzen saugen und schleckt mich dabei  von oben bis unten ab. Das ist für mich Liebe und Geborgenheit pur und dafür bin ich soooo dankbar.

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Nächste Woche darf ich in mein neues Zuhause. Frauchen hat sehr liebe Menschen gefunden, deren Aufmerksamkeit und Zuwendung ich nicht einmal zu teilen brauche. Dann bekomme ich sicherlich auch einen richtigen Namen. Obwohl, wenn Frauchen „ Baby“ ruft, weiß ich schon ganz genau, wer gemeint ist… Der Abschied wird bestimmt allen schwer fallen, so eine große Tierfamilie ist schon was Besonderes. Trotzdem war es Glück und Segen für alle, diese schöne Zeit und die damit verbundenen Erfahrungen  erleben zu dürfen.

Wenn Hund und Katze husten

Wenn die Außentemperaturen sinken, werden auch Haustiere anfälliger für Erkrankungen.

Die kalte Jahreszeit, wenn rund zwei Drittel der Bevölkerung über die Wintermonate an einer Grippe erkrankt, bringt nicht nur für Menschen Probleme. Nein, auch die Haustiere sind empfänglich und können erkranken. Und was wohl die Wenigsten ahnen: Viel häufiger werden die Tiere von uns Menschen angesteckt als umgekehrt.

Die ersten Anzeichen bei erkrankten Tieren sind Niesen, Nasenausfluss und Husten. Niesen tritt häufig bei Infektionen auf und ist von beidseitigem Nasenausfluss begleitet, der auch eitrig sein kann. Bei eitrigem Nasenausfluss liegen oft Infektionen der tieferen Atemwege vor. Ursachen können Bakterien, Viren oder auch Pilzinfektionen sein.

Häufigeres Husten, das trocken oder auch rasselnd klingen kann und unabhängig von körperlicher Bewegung und Aufregung auftritt, gibt ebenfalls Hinweise auf eine Erkrankung der Atemwege.

Mit Recht wird der ein oder andere Tierhalter meinen, so eine “kleine Erkältung” könne mit alten Hausmitteln kuriert werden. In manchen Fällen sind auch einfach nur Ruhe und Wärme hilfreich.

Verweigern aber die Tiere das Fressen, werden sie lethargisch und zeigen sichtliche Atembeschwerden – oft auch verbunden mit eitrigem Augenausfluss – handelt es sich meist um fieberhafte Erkrankungen. Dabei kann die Temperatur nicht selten auf bis zu 41 Grad steigen. In solch einem Fall ist tierärztliche Hilfe notwendig.

Der Tierarzt wird abklären, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt oder um eine Viruserkrankung wie beispielsweise Zwingerhusten oder Staupe bei Hunden und Katzenseuche, schnupfen bei Katzen.

Röntgenaufnahmen geben bei bakteriellen Erkrankungen Aufschluss, in wie weit die Lunge bereits geschädigt ist. Bei hartnäckigen Bakterien, die oft schon gegen einige Antibiotika resistent sind, haben sich Nasentupfer zur Bestimmung der Keime und anschließendem Antibiogramm bewährt.

Normalerweise wird sich unter gezielter Antibiotikatherapie eine rasche Besserung einstellen. Die Antibiotikagabe sollte mindestens sieben bis zehn Tage erfolgen, bei vorzeitigem Absetzten kann es zu einem Rückfall kommen und den Einsatz eines anderen Antibiotikums notwendig machen.

Haben die Tieren keinen ausreichenden oder nur lückenlosen Impfschutz, ist die Gefahr von Viruserkrankungen sehr groß. Eine Therapie gestaltet sich hier immer schwierig, da Antibiotikagabe nur Sekundärinfektionen bekämpft, aber nicht das eigentliche Virus. Bei Erkrankungen wie Zwingerhusten, Staupe und Katzenschnupfen kann nur symptomatisch behandelt werden, d. h. man versucht das Fieber zu senken, das Immungsystem zu stimulieren und notfalls die Tiere duch Infusionen über die akute Phase hinwegzubringen.

Haben die Tiere diese Virusinfektion überstanden, sich sie meist lebenslang dagegen immun.

Ratschläge bei Atemwegserkrankungen

  • Bei Nasenausfluss: Nase freihaltend durch mehrmaliges Säubern der Naser mit feucht-warmen Tüchern. Katzen fressen nur, wenn sie ihr Futter riechen können!
  • Lassen Sie Ihr Tier inhalieren, möglichst mit heißem Wasserdampf. Kein Zusatz von ätherischen Ölen. (Vorsicht: Die Stoffe sind toxisch für Katzen!)
  • Infrarot-Bestrahlung der Nase und der Nasennebenhöhlen.
  • Warme Schlafplätze! Katzen und kleine Hunde benötigen notfalls Wärmflaschen oder Heizkissen.
  • Vermeiden Sie zu trockene Raumtemperatur, denn das macht die Schleimhäute anfälliger. Ausreichende Sauerstoffzufuhr ist wichtig!
  • Stärken Sie das Immunsystem Ihres Tieres durch hohe Vitamingabe und Immunstimulanzien.
  • Geben Sie dem Tier schleimlösende Mittel.
  • Geben Sie Ihrem Tier viel Ruhe und Fürsorge.
  • Füttern Sie energiereiche, leicht verdauliche und besonders schmackhafte Kost in mehreren kleinen Rationen über den Tag verteilt.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Liebling ausreichend Flüssigkeit aufnimmt.

Snoopy Haschke 002

 

Hallo liebes Praxisteam,

ich möchte mich noch mal herzlich für meine Rettung und die gute Betreuung am letzten Sonntag bedanken.

Hier bin ich heute morgen beim Frühstück!

Ich fühle mich inzwischen wieder richtig wohl. Mein Futter schmeckt mir wieder und ich tobe fröhlich mit meinen Menschen herum.

Das war wirklich eine schlimme Geschichte letztes Wochenende. Dank Eurer Hilfe mit Happy End!

Euer Notfallpatient Snoopy

 

Krank durch Zeckenbiss

Zeckenzeit: Vorsorge und Behandlungsmethoden

Wie jedes Jahr im Frühling ist jetzt die erste Zeckenwelle in vollem Gang, und immer um diese Jahreszeit bringen Hunde und Katzen eine Vielzahl von Zecken von ihren Spaziergängen mit nach Hause. Seit das Wissen auch in der breiten Bevölkerung über die gesundheitliche Gefährdung durch Zeckenbisse beim Menschen, vor allem durch FSME oder Borreliose wächst, steigt auch die Angst vor einer möglichen Gefährdung der Hunde und Katzen durch die entsprechenden Erreger.

 Zecken lieben ein warmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, man spricht von einer zweigipfeligen Aktivitätskurve mit einer großen Spitze im Frühling und einer kleinen im Oktober und November.

Zeckenarten

holzbockEs gibt beim Hund drei wichtige Zeckenarten, den Holzbock, die Auwaldzecke (beide kommen vor allem in Mitteleuropa vor) und die Braune Hundezecke, die besonders in warmen Mittelmeerländern anzutreffen ist. Sie sind zwischen 2,5 und 5 mm groß, vollgesogen erreichen sie eine Größe von 11 mm, das heißt, man kann Zecken mit bloßem Auge sehen oder auch Erhebung auf der Haut ertasten.

Drei Entwicklungsstadien durchläuft jede Zecke; von der Larve über die Nymphe zur erwachsenen Zecke, wobei alle Stadien Blut saugen, jedoch nur die erwachsene Zecke große Säugetiere wie den Hund, die Katze oder den Menschen befällt.

Lebensraum

Die Zecken finden sich oft an Gräsern oder Pflanzen an Wegrändern. Sie lassen sich nicht, wie oft irrtümlich angenommen, von Bäumen fallen. Sie erklettern Pflanzen bis zu 1,5 Metern Höhe, klammern sich dort fest und warten auf einen vorbeikommenden Wirt. (Übrigens kann eine Zecke, wie auch ein Floh, länger als ein Jahr ohne einen Tropfen Blut auch in der Wohnung überleben.)

Zeckenbiss

Zecke am HundDie Zecke erkennt einen Hund aufgrund von thermischen und chemischen Reizen. Im geeigneten Moment hängt sie sich an den Wirt und sucht sich dann besonders warme Körperstellen mit dünner Haut und verankert dort ihr Mundwerkzeug zur Blutaufnahme.

Bevorzugte Stellen beim Hund sind vor allem Schenkel- und Ellbogenfalte, Ohrränder, Schnauze und zwischen den Zehen.

Nach dem Zeckenbiss kommt es zu einer lokalen Schwellung der Haut, aber keinem Schmerz, da die Zecke gleichzeitig eine Art Lokalanästhetikum mit in die Stichstelle injiziert. Die Zecke bleibt bis zu 10 Tagen auf ihrem Wirt, um sich vollzusaugen.

Damit besteht eine große Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. Vor allem in den Mittelmeerländern werden von infizierten Zecken parasitäre Krankheitserreger durch den Biss übertragen, die in Deutschland nicht oder bisher noch selten vorkommen. Da Tiere und insbesondere Hunde ihre Besitzer in den Urlaub in steigender Zahl begleiten oder aus Gründen fürsorglicher Tierliebe nach Deutschland verbracht werden, ist es von großer Bedeutung, über diese Krankheiten informiert zu sein. Die wichtigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten sind: Babesiose, Ehrlichiose, Borreliose und Hepatozoon canis.

Babesiose

Babesiose wird durch Blutparasiten, die sogenannten Babesien, verursacht, die durch den Biss der Zecke aus deren Darm in das Blut des Wirts gelangen. Sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen und bringen diese zum Platzen. Durch den akuten Zerfall kommt es zu hohem Fieber über 40 Grad und Blutarmut. Dem Hundebesitzer fallen oft blasse oder gelbe Schleimhäute und dunkler rötlicher bis brauner Urin auf.

Ohne Therapie endet diese Krankheit vor allem bei Junghunden und Hunden unter Stress oder mit gleichzeitigem Befall mit anderen Blutparasiten wie zum Beispiel Ehrlichien oder Leishmanien oft tödlich.

Ehrlichiose

Ehrlichien sind Erreger, die sich in den weißen Blutzellen sowie der Leber, Milz und Lymphknoten vermehren. In der akuten Phase schwellen die Lymphknoten an, die Tiere sind matt und leistungsschwach, magern ab und haben Fieberschübe bis 41 Grad. Eventuell können neurologische Veränderungen, wie Muskelzuckungen und Krampfanfälle auftreten. Es besteht eine erhöhte Blutungsneigung (Nasenbluten, punktförmige Blutungen unter die Haut) in der chronischen Phase.

Borreliose oder Lyme Disease

Sie ist inzwischen die in Deutschland am häufigsten durch den Holzbock verursachte Infektionskrankheit, die auch auf den Menschen übertragen werden kann.

Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, kann Wochen bis Monate betragen und oft denkt der Besitzer gar nicht mehr an einen vorausgegangenen Zeckenbiss. Oft verläuft die Krankheit symptomlos. Daneben äußert sich die Krankheit in Fieber, Abmagerung, Lähmungserscheinungen, die an verschiedenen Gliedmaßen abwechselnd auftreten können und durch schmerzhafte Schwellungen eines oder mehrerer Gelenke, der Muskeln oder Wirbelsäule.

Hepatozoonose

Dies ist eine sehr seltene Infektionskrankheit, die durch den Verzehr der Braunen Hundezecke übertragen werden kann. Sie kommt vor allem in Afrika, Asien, Mittlerer Osten vor, es hat aber auch schon Fälle in den Mittelmeerländern gegeben. Symptome treten nur sporadisch auf.

Alle Krankheiten können nur durch Blutuntersuchungen festgestellt werden. Da allen eine relativ lange Inkubationszeit gemein ist (Wochen bis Monate) empfehlen wir eine grundsätzliche Blutkontrolle nach der Zecken- und Mückensaison – also im Spätherbst (November) jeden Jahres oder ein paar Wochen nach jeder Urlaubsreise.

Aber nicht verzagen, falls Ihr Hund sich bereits infiziert hat, denn alle diese Krankheiten sind therapierbar und bei einer rechtzeitigen Erkennung und Feststellung der Krankheit und einem frühzeitigen Beginn mit einer Therapie kann eine völlige Heilung erfolgen.

Prophylaxe

hundmilbenDoch in jedem Fall ist eine sinnvolle Prophylaxe am besten. Man sollte den Hund nach jedem Spaziergang in der Natur nach Zecken absuchen. Obwohl Zecken, die mit Blut vollgesogen sind, von selbst wieder abfallen und das Blutsaugen ja auch keine Schmerzen bereitet, ist es äußerst wichtig, sie zu entfernen. Denn die meisten Krankheitserreger gelangen erst nach etwa 24 Stunden aus dem Darm der  Zecke durch den Saugakt in das Blut des Hundes, das heißt, durch ein frühzeitiges Entfernen der Zecke kann eine Krankheit verhindert werden.

Es ist auch sehr wichtig, wie man die Zecke richtig entfernt, denn so mancher Geheimtipp, wie das Beträufeln der Zecke mit Öl, Nagellack oder Klebstoff, oder zu starkes Drücken des Zeckenkörpers, bewirkt, dass die Zecke “erbricht” und die erregerhaltige Flüssigkeit direkt in die Stichstelle gelangt.

Deshalb sollte man die Zecke mit einer Pinzette direkt am Kopf und so nahe wie möglich an der Haut des Hundes fassen, ohne den Körper zu quetschen und mit einem gleichmäßigen, langsamen Zug entfernen. Oder man lässt sie fachgerecht von einem Tierarzt entfernen.

Zeckenschutz

Für vorbeugenden Zeckenschutz stehen verschiedene Mittel zur Wahl. Auf dem Markt sind Halsbänder und Spot-on Produkte, die auf die Haut des Tiers zwischen die Schulterblätter aufgetragen werden und sich dann selbst über den Körper verteilen und aufgenommen werden.

Viele Tierbesitzer glauben, dass diese Mittel trotz richtiger Anwendung bei ihrem Tier nicht wirken, weil sie immer noch Zecken gesichtet haben. Es ist aber zu beachten, dass diese Mittel nicht den Stich einer Zecke verhindern, sonder sie bewirken, dass die Zecken abfallen, noch bevor die gefährlichen Krankheitserreger übertragen werden können.

Impfung

In Mitteleuropa ist eine Schutzimpfung gegen Borreliose/Lyme Disease auf dem Markt. Man weiß aber heute inzwischen, dass von Borrelia mehrere unterschiedliche Genotypen existieren, die der Impfstoff nicht alle mit einschließt. Deshalb kann eine Impfung keinen alles umfassenden Schutz bieten. Auch sollte man bedenken, dass eine Impfung nicht vor Zeckenbefall und somit vor einer Übertragung der anderen Krankheit schützt.

Abschließend möchten wir jedoch davon abraten, bei einer Zecke in Panik zu geraten. Wenn eine vernünftige Prophylaxe und Vorsorge mit gesundem Menschenverstand betrieben wird, hilft das in den meisten Fällen, das Tier bei guter Gesundheit zu halten.

Chico

Chico

Hallo Ihr Lieben!

Ich heiße Chico und bin eine kleine Tigerkatze im Alter von 4 Monaten. Für mich hat sich ein Weihnachtsmärchen erfüllt:

Im August wurde ich unter freiem Himmel geboren. Wir waren zu zweit, an mein Geschwisterchen erinnere ich mich leider fast gar nicht mehr.

Um uns zu beschützen, brachte uns unsere Mama immer unter die Motorhaube eines Autos. Wahrscheinlich hat sie sich das von einem Marder abgeschaut. Das war unser zuhause. Tag für Tag lebten wir unter dieser Motorhaube und Mama ging für uns auf die Jagd. Ich hab mich immer gefreut, wenn sie abends gesund zurückkam und uns fütterte.

Im Alter von 8 Wochen erlebte ich den grössten Schock meines kleinen Katzenlebens. Das Auto wurde auf einmal gestartet und fuhr los. Mein Geschwisterchen und ich allein- keine Spur von Mama. Es war so laut und rumpelte und wir hatten so große Angst. Wohin ging die Fahrt? Werden wir das überleben?

Die Fahrt war furchtbar anstrengend, ich musste kämpfen, um mich festhalten zu können. Hätte ich locker gelassen, wäre ich überfahren worden. Nach einer halben Ewigkeit kam das Auto zum Stillstand. Wo war Mama nur? Plötzlich wurde die Motorhaube geöffnet und wir starrten in ein Gesicht.

Mein Geschwisterchen sprang aus dem Auto- seit diesem Moment habe ich sie nie wieder gesehen. Ganz allein und verängstigt versteckte ich mich weiter unten, ich hörte wie die Motorhaube wieder geschlossen wurde.Das Auto setzte sich erneut in Bewegung- ich war doch so erschöpft. Würde ich eine so lange Fahrt noch einmal überstehen? Doch da verließen mich meine Kräfte und ich lies mich einfach fallen.

Doch das Glück war auf meiner Seite, ich fiel mittig unter das Auto und so fuhr es einfach über mich hinweg, ohne mich zu verletzen.

Wo war ich nur?

Ich hatte Hunger und wusste nicht weiter. Aber da waren Häuser und so setzte ich mich einfach vor eine Tür und schrie aus Leibeskräften. Hoffentlich hört mich jemand. Irgendjemand- ich war doch so allein.

Plötzlich ging die Tür auf und eine Frau kniete sich zu mir und fing an mich zu streicheln. Das fühlte sich gut an! Die Frau nahm mich mit nach drinnen, wo es warm und kuschelig war. Ich bekam etwas zu Fressen und zu Trinken. Das tat gut! Friedlich, sicher und satt rollte ich mich zusammen und schlief sofort ein.

Und ich durfte bleiben, wurde entwurmt und geimpft und bin jetzt ein richtiger kleiner Hauskater. Das wird ein schönes Weihnachtsfest!