Wenn die Außentemperaturen sinken, werden auch Haustiere anfälliger für Erkrankungen.
Die kalte Jahreszeit, wenn rund zwei Drittel der Bevölkerung über die Wintermonate an einer Grippe erkrankt, bringt nicht nur für Menschen Probleme. Nein, auch die Haustiere sind empfänglich und können erkranken. Und was wohl die Wenigsten ahnen: Viel häufiger werden die Tiere von uns Menschen angesteckt als umgekehrt.
Die ersten Anzeichen bei erkrankten Tieren sind Niesen, Nasenausfluss und Husten. Niesen tritt häufig bei Infektionen auf und ist von beidseitigem Nasenausfluss begleitet, der auch eitrig sein kann. Bei eitrigem Nasenausfluss liegen oft Infektionen der tieferen Atemwege vor. Ursachen können Bakterien, Viren oder auch Pilzinfektionen sein.
Häufigeres Husten, das trocken oder auch rasselnd klingen kann und unabhängig von körperlicher Bewegung und Aufregung auftritt, gibt ebenfalls Hinweise auf eine Erkrankung der Atemwege.
Mit Recht wird der ein oder andere Tierhalter meinen, so eine “kleine Erkältung” könne mit alten Hausmitteln kuriert werden. In manchen Fällen sind auch einfach nur Ruhe und Wärme hilfreich.
Verweigern aber die Tiere das Fressen, werden sie lethargisch und zeigen sichtliche Atembeschwerden – oft auch verbunden mit eitrigem Augenausfluss – handelt es sich meist um fieberhafte Erkrankungen. Dabei kann die Temperatur nicht selten auf bis zu 41 Grad steigen. In solch einem Fall ist tierärztliche Hilfe notwendig.
Der Tierarzt wird abklären, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt oder um eine Viruserkrankung wie beispielsweise Zwingerhusten oder Staupe bei Hunden und Katzenseuche, schnupfen bei Katzen.
Röntgenaufnahmen geben bei bakteriellen Erkrankungen Aufschluss, in wie weit die Lunge bereits geschädigt ist. Bei hartnäckigen Bakterien, die oft schon gegen einige Antibiotika resistent sind, haben sich Nasentupfer zur Bestimmung der Keime und anschließendem Antibiogramm bewährt.
Normalerweise wird sich unter gezielter Antibiotikatherapie eine rasche Besserung einstellen. Die Antibiotikagabe sollte mindestens sieben bis zehn Tage erfolgen, bei vorzeitigem Absetzten kann es zu einem Rückfall kommen und den Einsatz eines anderen Antibiotikums notwendig machen.
Haben die Tieren keinen ausreichenden oder nur lückenlosen Impfschutz, ist die Gefahr von Viruserkrankungen sehr groß. Eine Therapie gestaltet sich hier immer schwierig, da Antibiotikagabe nur Sekundärinfektionen bekämpft, aber nicht das eigentliche Virus. Bei Erkrankungen wie Zwingerhusten, Staupe und Katzenschnupfen kann nur symptomatisch behandelt werden, d. h. man versucht das Fieber zu senken, das Immungsystem zu stimulieren und notfalls die Tiere duch Infusionen über die akute Phase hinwegzubringen.
Haben die Tiere diese Virusinfektion überstanden, sich sie meist lebenslang dagegen immun.
Ratschläge bei Atemwegserkrankungen
- Bei Nasenausfluss: Nase freihaltend durch mehrmaliges Säubern der Naser mit feucht-warmen Tüchern. Katzen fressen nur, wenn sie ihr Futter riechen können!
- Lassen Sie Ihr Tier inhalieren, möglichst mit heißem Wasserdampf. Kein Zusatz von ätherischen Ölen. (Vorsicht: Die Stoffe sind toxisch für Katzen!)
- Infrarot-Bestrahlung der Nase und der Nasennebenhöhlen.
- Warme Schlafplätze! Katzen und kleine Hunde benötigen notfalls Wärmflaschen oder Heizkissen.
- Vermeiden Sie zu trockene Raumtemperatur, denn das macht die Schleimhäute anfälliger. Ausreichende Sauerstoffzufuhr ist wichtig!
- Stärken Sie das Immunsystem Ihres Tieres durch hohe Vitamingabe und Immunstimulanzien.
- Geben Sie dem Tier schleimlösende Mittel.
- Geben Sie Ihrem Tier viel Ruhe und Fürsorge.
- Füttern Sie energiereiche, leicht verdauliche und besonders schmackhafte Kost in mehreren kleinen Rationen über den Tag verteilt.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Liebling ausreichend Flüssigkeit aufnimmt.